KESB: Moralpolitische Kontroverse um eine Behördenreform
Wir haben die öffentliche Debatte über den Wandel vom Vormundschaftswesen zu den Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB) aus politikwissenschaftlicher Perspektive untersucht.
Projektbeschrieb (abgeschlossenes Forschungsprojekt)
Die KESB-Behörden entscheiden über die Anwendung von Fürsorge- und Zwangsmassnahmen in der Schweiz. Sie sind 2013 aufgrund einer Änderung des Zivilgesetzbuchs (ZGB) entstanden, die vom nationalen Parlament beschlossen wurde. Während die Westschweizer Kantone grossteils mit dem bestehenden System fortfahren konnten, führte die ZGB-Anpassung in den Deutschschweizer Kantonen und im Tessin zu organisatorischen Umwälzungen.
Unsere Analyse beginnt in den 1990er-Jahren mit den ersten Sitzungen zur Reform des Vormundschaftswesens, wie der Kindes- und Erwachsenenschutz damals genannt wurde. Wir verfolgen anschliessend die Reform auf nationaler Ebene und die Umsetzung auf Kantonsebene in den 2000er-Jahren, um schliesslich mit der Mediendebatte und ihren Auswirkungen in der heutigen Zeit anzukommen.
Resultate
Die Zusammenfassung der Ergebnisse zu diesem Projekt finden sich hier:
Originaltitel
The public discourse on the child and adult protection services (KESB): how did an institutional reform turn into a moral controversy and how does it affect policy practice?