Kinderpsychiatrische Expertise und Fremdplatzierung
Das Forschungsprojekt untersucht psychiatrische Expertisen im Kontext von Fremdplatzierungen 1921–1974. Zentrale Fragen sind, wer als Experte gilt, wie eine Expertenmeinung entsteht, was sie beinhaltet und wie sie sich auf die Lebensgeschichte der Betroffenen auswirkt.
Projektbeschrieb (abgeschlossenes Forschungsprojekt)
Das Projekt untersucht die wenig beleuchtete Rolle der kinderpsychiatrischen Expertise bei Fremdplatzierungen von Kindern und Jugendlichen in Heimen und Pflegefamilien. Methodisch werden eine quantitative Analyse der ca. 3500 Krankenakten aus der kantonalen Zürcher Kinderbeobachtungsstation Stephansburg (1921–1944) und Brüschhalde (1945–1974) durchgeführt sowie eine qualitative Analyse einzelner Krankengeschichten und lebensgeschichtlicher Berichte von Betroffenen, die in diesen Institutionen begutachtet wurden. Da die Krankengeschichten und Gutachten hauptsächlich von Ärztinnen und Ärzten verfasst wurden und deren Perspektive wiedergeben, war es uns ein zentrales Anliegen, die Sichtweise Betroffener durch Interviews und eine quellenkritische Interpretation der Akten einzubringen.
Resultate
Die Zusammenfassung der Ergebnisse zu diesem Projekt finden sich hier:
Originaltitel
Genesis and impact of psychiatric expertise on child placement, 1921-1974