Projekt zum Wandel des Schutzes von Minderjährigen abgeschlossen
Nachdem der Schutz von Minderjährigen lange paternalistisch gestaltet war, kommen heute partizipative Ansätze zum Tragen: Das hat auch mit der Bedeutungszunahme der Kinderrechte zu tun.
Seit den 1960er Jahren hat sich der Schutz von Minderjährigen deutlich verändert. Die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Gerichten sowie mit Betroffenen haben einen grundlegenden Wandel erfahren. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass zunehmend Bedingungen geschaffen werden, Minderjährige und ihre Familienangehörigen bei Entscheiden zu angeordneten Massnahmen einzubeziehen. Allerdings profitieren nicht alle im gleichen Masse von dieser Entwicklung. Je nach wirtschaftlichen, kognitiven, emotionalen, sozialen und kulturellen Ressourcen gelingt die Partizipation besser oder schlechter. Damit könnten neue soziale Ungleichheiten entstehen.
Ein Schutzsystem, welches Anhörungen, Unterstützung und dialogischen Einbezug bietet, ist begrüssungswert. Es darf jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass Betroffene angeordneter Massnahmen in hohem Masse mitentscheiden dürften. Denn die Machtverhältnisse sind nach wie vor stark asymmetrisch.