Neues Video des NFP 76: Kantonale Unterschiede bei der Finanzierung des Kindesschutzes
Die fehlende Harmonisierung der Finanzierung im Kindes- und Erwachsenenschutz führt zu kantonal unterschiedliche Umsetzungspraktiken und damit zu uneinheitlichem Kindesschutz.
Das Kindeswohl steht heute mehr denn je im Mittelpunkt der Arbeit der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden. Der Staat sollte überall gleichermassen für den Schutz der Jüngsten der Gesellschaft sorgen. Allerdings besteht keine einheitliche Regelung in Bezug auf die Finanzierung, wie das Forschungsprojekt von Ecoplan und der Universität Zürich zeigt. Diese fehlende Harmonisierung führt zu einer gewissen Uneinheitlichkeit im Kindesschutz und beeinflusst dessen Umsetzung.
Die verschiedenen Finanzierungsmodalitäten setzen unterschiedliche Anreize in den Kantonen und haben Auswirkungen auf die Praxis des Kinderschutzes. Sie können die Entscheidungen über Platzierungen und den Beschluss, wo ein Kind fremdplatziert wird, beeinflussen.
Die Einführung des Kindes- und Erwachsenenschutzrechts 2013 war ein bedeutender Schritt in Richtung Harmonisierung. Dadurch konnten kommunale Strukturen in kantonale oder regionale Regelungen überführt werden. Eine weitergehende Harmonisierung auch bei der Finanzierung im Kinderschutz wäre erforderlich.
Um exemplarisch Einblick in die Ergebnisse der Forschungsprojekte des NFP 76 zu geben, hat das NFP 76 mehrere Videos erstellt – darunter dieses zum Projekt von Michael Marti, Thomas Widmer und ihrem Team. Die Ergebnisse des NFP 76 werden in drei thematischen Bänden vorgestellt – das Projekt zu den kantonalen Unterschieden bei der Finanzierung des Kindesschutzes ist im Band 2 «Diffuse Verantwortlichkeiten» zu finden. Die Bücher sind als gedruckte Ausgaben und als eBooks (Open Access) erhältlich.