Abgeschlossenes Projekt zur körperlichen und psychischen Gesundheit von ehemals Betroffenen
Negative Erfahrungen in der Kindheit und Jugend verjähren nicht. Das ist anhand der schlechteren körperlichen und psychischen Gesundheit von betroffenen älteren Erwachsenen zu erkennen.
Die Fremdplatzierung gefährdeter Minderjähriger und weitere fürsorgerische Praktiken sollten die Betroffenen eigentlich schützen. Historisch gesehen waren Betroffene jedoch gerade wegen solcher Praktiken einem erhöhten Risiko für Kindesmisshandlung und Vernachlässigung ausgesetzt. Diese negativen Erfahrungen können einen schädlichen Einfluss auf die körperliche und psychische Gesundheit von Betroffenen haben. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Betroffene im Vergleich zu Nichtbetroffenen eine schlechtere körperliche und psychische Gesundheit im älteren Erwachsenenalter aufweisen.
Dabei gibt es grosse interindividuelle Unterschiede, welche bei der Begleitung von Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend schwierige Erfahrungen machen mussten, berücksichtigt und anerkannt werden müssen. Ein einfacher und von hohen Kosten befreiter Zugang zu Gesundheits- und Sozialfürsorgediensten schafft die Vorausetzungen, entsprechende Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu können. Eine auch nach Abschluss fürsorgerischer Massnahmen weitergehende Unterstützung könnte Betroffene vor ungünstigen langfristigen Folgen auf die soziale, körperliche und psychische Gesundheit schützen.