«erinnern für morgen» – das neue Programm des Bundesamtes für Justiz

«erinnern für morgen» – das neue Programm des Bundesamtes für Justiz
© Bundesamt für Justiz

Der Bund vermittelt Themen zur Aufarbeitung der Fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen. Dazu lanciert er Lehrmittel, Veranstaltungen, Ausstellungen oder digitale Angebote, die auch auf Ergebnissen des NFP 76 basieren.

Das Bundesamt für Justiz vermittelt – neu unter dem Titel «erinnern für morgen» – die Themen rund um die Aufarbeitung der Fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen FSZM. Das Programm umfasst unter anderem Lehrmittel, Veranstaltungen, Ausstellungen und digitale Angebote. Vieles davon basiert auf Erkenntnissen des Nationalen Forschungsprogramms 76 «Fürsorge und Zwang» (NFP 76) und der Unabhängigen Expertenkommission (UEK) Administrative Versorgungen.

Lehrmittel und Lern-App

Als erstes Vorhaben von «erinnern für morgen» hat die Pädagogische Hochschule Bern das Online-Lehrmittel der UEK weiterentwickelt: Die Inhalte sind mit thematischen Dossiers ergänzt, und neu ist das Lehrmittel auch Französisch und Italienisch verfügbar.

Mit einer neuen Lern-App mit Kurzvideos werden Schülerinnen und Schüler Einblick in das Schicksal betroffener Menschen und in die Thematik der FSZM erhalten. Die App wird von der Pädagogischen Hochschule Luzern in Zusammenarbeit mit den Pädagogischen Hochschulen Waadt und Tessin sowie dem Verein Gesichter der Erinnerung erarbeitet und erscheint Ende 2024 auf Deutsch, Französisch und Italienisch.

Nationale Wanderausstellung

Eine nationale Ausstellung wird Raum für eine breite gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik bieten. Die Wanderausstellung startet am 30. Oktober 2025 im Musée Historique Lausanne. Anschliessend macht sie bis Frühjahr 2028 in allen Regionen der Schweiz halt: Zuerst im Museum Luzern, gefolgt vom Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, dem Castelgrande Bellinzona und zum Abschluss im Kornhausforum Bern.

Finanzmittel für Vermittlung

Das Bundesamt für Justiz unterstützt bis 2028 Vermittlungsprojekte, die Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Aufarbeitung zum Inhalt haben. Das können finanzielle Beiträge an Buchpublikationen, Ausstellungen, Bühnenproduktionen (Theater oder Musik), Tagungen, Weiterbildungen oder anderes sein.

Das Bundesamt für Justiz wird künftig regelmässig mit Mailings über das Programm «erinnern für morgen» informieren. Anfragen bitte an folgende E-Mail-Adresse erinnernfuermorgen@bj.admin.chExternal Link Icon.