Heimplatzierung von Kleinkindern – Lebensgeschichten 60 Jahre danach
Ende der 1950er-Jahre wurden in Zürich systematisch Entwicklungs- und Lebensumstände von rund 700 Säuglingen erfasst. Die Kinder lebten in ihren Herkunftsfamilien oder sie verbrachten die erste Lebenszeit in Heimen. Wie verlief ihr weiteres Leben und wie geht es ihnen heute, 60 Jahre später?
Projektbeschrieb (abgeschlossenes Forschungsprojekt)
Zwischen 1958 und 1961 untersuchte Dr. Marie Meierhofer 354 Kleinkinder, die aus unterschiedlichen Gründen während ihrer ersten Lebenszeit in Säuglingsheimen betreut wurden. 1971–1973 führte sie eine bislang unpublizierte Nachfolgestudie durch. Parallel dazu waren am Kinderspital Zürich im Rahmen der sogenannten Zürcher Longitudinalstudien (ZLS) 350 Kinder, welche bei ihren Familien aufwuchsen, ebenfalls in regelmässige Untersuchungen eingebunden. Die fremdplatzierten Kinder zeigten zahlreiche Entwicklungsdefizite im Vergleich mit Gleichaltrigen, die ab Geburt in Familien aufwuchsen.
Diese heute etwa 60-jährigen Personen (*1953–1959) aus beiden Studien wurden eingeladen und zu ihrem Lebensverlauf befragt. Mit einer Kombination von quantitativen und qualitativen Erhebungsmethoden wurden ihre körperliche und psychische Gesundheit sowie die kognitiven, sozialen und motorischen Fähigkeiten dokumentiert. Einflussfaktoren wie familiäre Hintergründe, individuelle Voraussetzungen, Aspekte der Betreuungsumgebung sowie spätere biografische Ereignisse und die aktuelle Lebenssituation wurden eruiert und beschrieben.
Originaltitel
Early Breaks: The impact of infant institutionalization in Switzerland – a 60-year long-term follow-up study
Resultate
Die Zusammenfassung der Ergebnisse zu diesem Projekt finden sich hier: